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Regionales Bio-Gemüse statt Milchkuhhaltung: der Pfänderhof

    Hans Pfänder gab 1991 die Milchkuhhaltung auf und stellte auf de Anbau von Biogemüse um. Um gute Erträge zu erwirtschaften und den Boden gesund zu erhalten entwickelten seine Söhne einen pflanzlichen Kompost. Dafür wurde der Hof 2019 mit dem Bundespreis ökologischer Landbau ausgezeichnet. Heute ernährt die die Pfänder GbR drei Familien und 30 Angestellte. Als auf dem Hof nur Milchkühe gehalten wurden, konnte von dem Erlös nur eine Familie leben.

    Ursprünglich betrieb der Landwirt Hans Pfänder aus der Region Schwabmünchen einen Milchviehbetrieb. Diesen stellte er 1985 auf biologischen Anbau um. 1991 entschied er sich, die Milchkuhhaltung komplett aufzugeben. Der Grund: Es fiel ihm immer schwerer seine alten Kühe, die nicht mehr genug Milch gaben und ihre männlichen Kälbchen, zum Schlachter zu bringen. Er stellte auf den Anbau von Gemüse um. 2017 übernahmen die Söhne den Hof. Mittlerweile bewirtschaftet der Hof 55 ha Anbaufläche in Rotation, auf 30 ha wird Gemüse produziert.

    30 verschiedene Gemüsesorten

    Der Pfänderhof baut 30 verschiedene Gemüsesorten und Salate an und vermarktet rund 1000 Tonnen Gemüse im Jahr. Der Anbau erfolgt in Kooperation mit drei Biohöfen aus der Nachbarschaft, die hauptsächlich Getreide anbauen. Das Gemüse wird zu etwa 80 Prozent über an Märkte, Naturkostläden, ihren und andere Hofläden, Biosupermärkte, Gärtnereien, Restaurants, Kantinen und über die Solidargemeinschaft „Unser Land“ vermarktet. Der Rest geht in den Großhandel.

    Hülsenfrüchte in Fruchtfolge
    Entscheidend für den Erfolg ist die Düngung mit Leguminosen sowie ein ausgeklügelter pflanzlicher Kompost. Die Knöllchenbakterien in den Wurzeln der Leguminosen sammeln und binden den Stickstoff aus der Luft und düngen damit natürlich den Boden. Die Pfänders pflanzen solche Hülsenfrüchte in Fruchtfolge, also im Wechsel mit Gemüse und Getreide an oder sie setzen Leguminosen zwischen das Gemüse. In der Fruchtfolge besonders wichtig ist die Ackerbohne. Sie trägt dazu bei, dass Salat, Erbsen, Karotten, Radieschen und Brokkoli gut auf den Flächen gedeihen. Die Gründüngung erfolgt mit einer Mischung aus Ölleinen, Buchweizen, Alexandriner Klee und Phacelia.

    Erfolgsrezept: ausgeklügelter pflanzlicher Kompost
    Außerdem haben die Söhne Johannes und Florian einen ausgeklügelten Kompost entwickelt, der an die Bodenverhältnisse und die Ackerfrüchte angepasst ist. Er besteht aus 20-30 Prozent holzigen Material, wie Stroh, Asthäcksel oder Pferdemist, ca. 10 Prozent Gemüseabfällen, 20 Prozent Erde, die beim Waschen des Gemüses anfällt, sowie aus Pflanzenkohle und Kleegras. Die Kompostierung dauert 6-8 Wochen. Der Dünger unterstützt ein reichhaltiges Bodenleben. Der Kompost wird schnell in Humus umgewandelt, aus dem die Pflanzen ihre Nährstoffe ziehen. Der Humusanteil im Boden ist dadurch gewachsen. Für die Entwicklung ihres Komposts wurde der Hof 2019 mit dem Bundespreis ökologischer Landbau ausgezeichnet.

    Zukunftspläne: Weitere Wohnungen und Gemeinschaftsküche
    Als nächstes sollen weitere Wohnungen für die Mitarbeiter:innen auf dem Hof entstehen sowie eine große Gemeinschaftsküche. Das ist nötig, denn mittlerweile arbeiten und leben 30 zusätzliche Angestellte auf den Hof. Insgesamt ernährt der Pfänderhof heute drei Familien und die Angestellten. Als auf dem Hof nur Milchkühe gehalten wurden, konnte von dem Erlös nur eine Familie leben.

    Webseite des Pfänderhofs: www.pfaender-hof.de
    Hier erfahren Sie mehr über den Pfänderhof und warum er den Bundespreis ökologischer Landbau 2019 erhielt: www.youtube.de

    Hier wird auch über den Pfänderhof berichtet: Doku: Eine Welt ohne Fleisch